Unverhofft kommt oft! – Und das ist gut so!

Wofür plane ich überhaupt? Nach dem letzten Wochenende hatte ich mir fest vorgenommen mich dieses Wochenende einfach zu erholen. Das war Mittwoch und hielt bis Donnerstag, als ich in der CS Gruppe von São Paulo über das UMF – Ultra music festival gelesen habe. Ein Festival elektronischer Musik, mit von der Party unter anderem:

Moby, Fatboy Slim, Above & Beyond, Carl Cox, Fedde le grand, Groove Armada und neu für mich: Gui Barotto, ein brasilianischer DJ, den ich auch ziemlich gut fand!! Kann ich nur weiterempfehlen. Guckt mal bei Youtube nach „No turning back“ und „beautiful life“ UND „AZZURRA“ (bei Azzurra hat es bei mir endgültig klick gemacht für seine Musik :D) !!! Ach, ich kann euch das nicht vorenthalten, daher hier direkt der Link: http://www.youtube.com/watch?v=BiVPK8ietfc

Da konnte ich kaum widerstehen 😀 Einziger Haken an der Sache: Ticket 200 R$ und keine Ahnung wie ich hinkommen sollte und wo ich bleiben sollte. 100R$ für Studenten, aber ich habe leider keinen internationalen Studi-Ausweis, weil ich mir dachte die 25€ lohnen sich nicht (wenn ich mir so angucke, wie mickrig die meisten Ermäßigungen in DE sind, während das hier meistens 50% sind!) Also befand ich mich in einem ständigen Ringen mit mir selbst.

Doch nachdem mich mein Pech (sprich meine eigene Blödheit) letztes Wochenende verfolgt hat und ich den Chip verloren habe, hatte ich jetzt wieder Glück. Es gab eine Gruppe von Leuten die zusammen dahin gehen wollten und einen Treffpunkt ausgemacht hatten, zu dem ich keine Ahnung hatte wie ich hinkommen sollte. Also hab ich einfach mal ne Nachricht gepostet, ob denn irgendwer sich mit mir an der Metro treffen könnte. Denn Meetings an der Metro sind für mich kein Problem, alles wo ich mehr als einen Bus hin nehmen muss wird schwierig, weil hier nix ausgeschildert ist an den Bushaltestellen und es auch keine Ansagen im Bus gibt, sodass es mit dem rechtzeitigen Umsteigen nicht so ganz einfach ist 😉 Außerdem dauerts ewig und man kann sich kaum drauf verlassen pünktlich zu kommen.

Lange Rede kurzer Sinn:

Freitag Abend, ich war grade mit ein paar Leuten in ner Bar hier in Jundiaí, bekam ich die Nachricht, dass jemand ein Ticket zu verkaufen hätte, weil die Freundin nicht mehr konnte. Der Knüller daran: 70 R$ für das (Studenten)Ticket. Da konnte ich natürlich nicht lange zögern und hab einfach spontan zugeschlagen. Also stand um 0:30 der Plan am nächsten Tag um 12:30 zu dem Festival zu gehen, was bedeutete, dass ich um 10 den Bus nehmen musste. Joa noch schnell abgemacht wo wir uns treffen (Metro!!) und ab ins Bett.

Samstag hätte nicht besser laufen können. Ich bin also losgezogen, ohne alles. Kein Rucksack, keinen Kram bei mir, nur ne Kamera, Geld, Handy, ein wenig Sonnencreme, Sonnenbrille und eine selbst ausgedruckte Studentenbescheinigung komplett auf Deutsch haha (danke für diesen neuen tollen Service liebe RWTH). An der Metro wurde ich direkt mit dem Auto abgeholt, wir haben noch 2 weiter Leute aufgesammelt und sind dann um 14:00 am Festival angekommen. Dort war auch noch nix los (um 10 wurden die Tore aufgemacht und um 12 gings los), war ja auch nicht anders zu erwarten in Brasilien.

Ich hatte meine Sorgen, ob das mit der Studienbescheinigung klappt. Es hat sich aber im Endeffekt keiner dafür interessiert. Willkommen in Brasilien 😀

Das Festival selbst war dann aber auch der Kracher! Bis 16:00 füllte es sich langsam und ab 17:00 gings dann auch richtig rund!

Moby hat üüüüübelst Laune gemacht. Der geht selber richtig ab auf seine Musik 😀 Klettert dann auch gerne mal auf sein DJ Pult und feiert sich selbst 😀 Und, was ich ganz cool fand, macht selber nen Video mit ner normalen Digicam von der tobenden Meute 😉

Genauso gut war Fatboy Slim! Hab garnicht gewusst, dass der 1. als DJ auflegt und 2. sooo rockt! Unglaublich! Ich hatte ne Menge Spaß und kann das nur weiterempfehlen! Aber auch abgesehen davon, war die Musik den ganzen Tag lang genau auf meiner Wellenlänge 😉 Ich werde auch mal das Bildmaterial sichten. Da meine Kompaktkamera aber so kacke ist, habe ich nur wenige (scharfe) Fotos gemacht und mich mehr auf ein paar Videos beschränkt um einfach nen Eindruck von der Stimmung zu speichern. Ob es aber so rüberkommt bezweifel ich. 14 Megapixel (braucht kein Mensch, es sei denn man will sein Zimmer damit tapezieren!) aber stellt oft nicht scharf. So ein Schrott!

Ach dann war da ja noch das Problem, wo ich überhaupt bleiben sollte nach dem ganzen Spaß. Da ich aber mit ner Gruppe Couchsurfern unterwegs war, sollte das wieder kein Problem darstellen. Im Endeffekt bin ich dann bei Luis aus Peru, der selber auch in nem Mercure-Apartement wohnt, untergekommen und hab da im Wohnzimmer irgendwie auf der Couch gepennt. Denn das Festival war um 2:00 nachts zu ende. War aber auch genug, 12 Stunden da rumtanzen ohne ein einziges Mal zu sitzen 😀

Ein Wunder, dass ich noch was höre. Das war lauter als alles, was ich bisher gehört hab. @Sascha: Das Butan kam fast dran, aber ich fands noch ne Nummer härter. Nur der Vorteil, dass es draußen war und man auch mal die Ohren „entspannen“ konnte 😉

Sonntag war ich dann mit der lieben Natalli im Zoo von SP 🙂 Endlich. Wollte da ja schon am ersten Wochenende hin. Ist aber auch ein wenig gehypt. Ist halt nen Zoo, wie jeder Zoo. Außer dass er natürlich in eine etwas „tropischere“ Umgebung eingebettet ist, was ich ganz schön fand. War aber ein sehr schöner Tag 😉 Gutes Wetter, nette Begleitung, kein Kater, leicht übermüdet – was will man mehr? 😀

Mit meiner super selbstgedruckten Studentenbescheinigung hab ich auch hier wieder die Hälfte gespart!

Abends auf dem Rückweg habe ich dann noch ein besonderes „Highlight“ miterlebt: Stromausfall im Busbahnhof „Tietê“ in São Paulo. Dem größten Busbahnhof Südamerikas. Ich kam aus der Metro und alles stockdunkel. Ein gaaanz tolles Gefühl, wenn man bedenkt, dass ja doch hin und wieder mal Leute überfallen werden in São Paulo und Finsternis nicht grad die besten Voraussetzungen sind, um NICHT überfallen zu werden…

Was sich aber als noch blöder herausstellen sollte, war dass ausgerechnet die Busgesellschaft, die als einzige Fahrten nach Jundiaí anbietet, unfähig bzw. unwillig war ohne Computer Tickets auszustellen. Und im Bus bezahlen lassen wollten sie nicht, weil sie dann nicht die „Taxa de Embarque“, sprich „Boarding“gebühr von 1,xx R$ verdienen. Lächerlich in dieser Situation! So habe ich dann über 2 Stunden gewartet, bis auf einmal wieder Strom da war! Hehe das war ein Jubel, als das Licht wieder anging 😀 Die 2 Stunden habe ich aber auch mit ein paar netten Studenten rum bekommen.

Im Endeffekt war ich dann kurz vor 12:00 wieder „zu hause“ und aus meinem Plan mich am Wochenende zu erholen war nichts geworden. Dafür hatte ich ne Menge Spaß!! Ich zitiere an dieser Stelle noch Fernanda: Schlaf in Deutschland!

 

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09. November 2010 von Chris
Kategorien: Couchsurfing, Der Anfang, Persönliche Erfahrungen, Sao Paulo | Schlagwörter: , , , , , , , , , | 6 Kommentare