Fotos aus São Paulo

Ich dachte mir, ich halte hier auch mal ein paar der Erlebnisse in São Paulo in Fotos fest, sodass man auch einen Eindruck davon gewinnt 😉

In den letzten Wochen habe ich einige weitere „urbane Wanderungen“ gemacht und so die Stadt noch besser kennenlernt. Während sie früher einfach ein riesiges Monster für mich war, habe ich jetzt zumindest in einigen Gegenden auch eine Idee bekommen, wie die ganzen Gegenden zusammenhängen. Früher bin ich nur in die Metro rein und irgendwie wieder rausgekommen und war in einer anderen Welt. Zu Fuß, habe ich jetzt ein wenig mehr Überblick bekommen. Mein Favorit waren die Touren, die ich zum Park do Ibirapuera (eine Art Central Park von São Paulo, aber kleiner) gemacht habe und in dem ziemlich hippen Stadtteil Itaim Bibi, wo Natalli arbeitet.

Außerdem war ich auch mal bei nem Fußballmatch. Obwohl es nur 2. Liga war und das (relativ kleine) Stadion auch nicht voll war, war die Stimmung um einiges besser als das, was ich bei wenigen Spielen, die ich in Deutschland besucht habe, erlebt habe. Besonders witzig ist, wie lautstark und ausschweifend dauernd geschimpft und sich aufgeregt wird. Man merkt, dass die Leute hauptsächlich zum Dampf ablassen ins Stadion kommen 😀 Lief aber alles friedlich ab. Mag auch daran gelegen haben, dass quasi nur Fans vom Heim-Team da waren. Das Spiel war Dienstag abends. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß 😉

Die letzten beiden Wochenenden sind wir jeweils an den Strand gefahren. Ich hatte nich erwartet, dass die Küste von São Paulo so schön ist. Es gibt hier wirklich sehr schöne Strände (Siehe Fotos)! Die stehen den typischen Touristenzielen eigentlich in nicht vielem nach. Man muss aber frühzeitig dran denken eine Unterkunft zu reservieren, weil an einem schönen Wochenenden schnell halb São Paulo auf die Idee kommt und rappelvoll alle guten/günstigen Unterkünfte ausgelastet sind. So kamen Samstag noch spontan Freunde runter an die Küste, aber waren erfolglos was die Hotelsuche anging und mussten nachts wieder zurück fahren. Wir hatten zum Glück frühzeitig gebucht und konnten dort übernachten.

Mein Favorit war die Praia do Pernambuco, die sich dreieckförmig ins Meer erstreckt und wo gegenüber eine kleine Insel ist. Da das Wasser zwischen Insel und Strand so flach ist, kann man bequem rüberlaufen. Ein schönes Phänomen dort ist auch, dass an dieser Überquerungsstelle die Wellen von den zwei Strandseiten (Achtung „Dreieck“ ;-)) zusammenlaufen und aufeinander prallen.

Letzte Woche habe ich mich dann auch schon als Guide in der Stadt betätigt. Beim wöchentlichen Couchsurfing-Meeting habe ich einen Mexikaner kennengelernt, der noch jemanden suchte um die Stadt kennenzulernen. Da ich, außer schriftliches Portugiesisch für den Test der nach meiner Wiederkehr ansteht zu lernen, kein festes Programm habe, bot ich mich spontan an, ihm das Zentrum zu zeigen. So gings dann Mittwoch los und ich war selbst erstaunt, wieviel ich schob über die Gegend wusste und zu erzählen hatte. Hat richtig Spaß gemacht die Führung zu machen.

Am Donnerstag vergangener Woche war ich dann wieder selber als Tourteilnehmer bei einem weiteren Highlight dabei: Caminhada Noturna (Nachtwanderung) durch das historische Zentrum.

Wissenswertes Detail in dem Zusammenhang:

Das historische Zentrum ist eine Gegend in die man sich nachts besser nicht begibt und auch nicht unbedingt begeben will. Man hört stets nur, dass es gefährlich sei und aus eigener Erfahrung beim letzten Aufenthalt weiß ich auch selbst, dass sich dort dann nur komische/dubiose Gestalten rumtreiben. Aber diese Nachtführung durch das Zentrum ist was anderes, weil sich eine große Gruppe von 50-100 Leuten auf einen Streifzug durchs Zentrum gegibt. Ein Herr, der sich super mit der Geschichte der Stadt und Brasiliens auskennt, gibt dabei eine thematische Führung. Diese Woche waren die Luftfahrtpioniere Brasiliens (Santos-Dumont und Edu Chaves) das Thema. Ich fand es jedenfalls sehr interessant das alte Stadtzentrum bei Nacht zu erleben ohne große Angst vor Überfällen zu haben und dabei einen alternativen Blick auf die Gebäude, je nach Thema, zu haben. Diese Leute veranstalten das ehrenamtlich seit fast 6 Jahren. Ihr Ziel ist das historische Zentrum wiederzubeleben, die Politik auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und bei der Bevölkerung Bewusstsein für diesen Teil der Stadt zu schaffen.

Was mir grad einfällt, was ich die letzten Wochen gemacht/besucht habe (bei näherem Interesse, was sich hinter den Schlagwörtern steckt –> mich oder Onkel Google fragen ;-))

Predio Martinelli
Odisseia Etilica vom Couchsurfing (Kneipentour)
Improvisations-Comedy-Theater
Fußballmuseum
Fußballmatch Portuguesa vs Goiás
Strände (Santos, Guarujá, Bertioga)
MASP (Kunstmuseum)
Parque (Park) do Ibirapuera
Parque do Povo („Volkspark“)
Stadtführung für Mexikaner
Nächtliche Stadtführung
Die Börse
Vila Madalena
Lateinamerika Memorial
Instituto Tomie Ohtake (Kunst)
Goethe-Institut
Tanzkurs Samba Rock (wenig erfolgreich :D)

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10. Oktober 2011 von Chris
Kategorien: Couchsurfing, Sao Paulo | Schlagwörter: , , , , , , , | 2 Kommentare