Wahlkampf brasilianisch

Morgen sind Wahlen in Brasilien. Interessant ist, wie hier der Wahlkampf abläuft. Die ganze Zeit fahren schon überall Autos mit riieesigen Lautsprechern aufm Dach rum und spielen so lustige Wahlsongs in denen der Kandidat angepriesen wird und die Nummer, die man für ihn ankreuzen muss auf irgendeine eingängige Art und Weise bedudelt wird, dass sie sich ins Hirn einbrennt und auch jeder Analphabet ihn möglichst wählt ohne sich mit den Inhalten beschäftigen zu müssen. Die Kinder hier können die Songs wohl auch schon auswendig.

Hin und wieder kommt auch mal ein grosser Propaganda Truck wo einer von der Partei drauf steht und das Programm runterbrüllt und mit Stammtischparolen die Leute zu überzeugen versucht 😀

Kommt auch vor, dass eine ganze Kolonne von allerlei fahrbaren Untersätzen durch die Stadt marodiert, ein Hupkonzert veranstaltet, alle mit Musik beschallt, Flyer rumwirft und mit Fahnen wedelt. Hat auch irgendwie was von Karneval…

Erst hab ich mich sehr gewundert, was diese Partyautos sollen und wieso die überall rumhupen und Musik machen. Bis ich das rausgefunden habe ^^

In dem Zusammenhang sieht man auch Leute, die ganz spannende Jobs haben. Und zwar besteht die Aufgabe darin mi einem riesen Luftballon oder einer Fahne mit dem Gesicht und der Wahlnummer des Kandidaten drauf am Strassenrand zu stehen.

Ab heute ist der Spass aber verboten, 24h vorher darf keine Werbung gemacht werden. Und es besteht WahlPFLICHT. Jeder muss wählen gehen. Frage mich wie die das organisiert bekommen, besonders in den ganzen Favelas. Daher lohnt sich das aber besonders mit den Songs denke ich, da es sicher einige gibt, die nicht wirklich ne Meinung zur Politik haben und dann den Kandidaten mit dem eingängisten Lied wählen.

Bin wieder in Salvador, werde gleich versuchen zum Strand zu gehen. Heute Abend steht noch ne Party mit den Couchsurfern von Sonntag an. Hoffe es bleibt bei null Überfällen!!

In Lençois hab ich noch ne super Bar gefunden. Die haben 50 Cachaça Sorten mit allen möglichen Geschmacksrichtungen (aber wtf ist „Stink of Pig“ oder „Breaking Knife“…aus den entsprechenden Bezeichnungen auf Portugiesisch bin ich auch nicht schlauer geworden). Da kommt man nicht in einer Woche durch die Getränkekarte. Das „Pinnchen“ was gefühlt ein kleiner Eimer ist, kostet 2 R$. Hab da zwei Abende mit nem Brasilianer von einer der Wandertouren verbracht…unter anderem vor der Nachtbusfahrt zurück nach Salvador. Ich konnte gut schlafen während der Fahrt 😉

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02. Oktober 2010 von Chris
Kategorien: Allgemein, Caipirinha, Couchsurfing, Der Anfang, Persönliche Erfahrungen, Urlaub | Schlagwörter: , , , , | 5 Kommentare