Weihnachtsbeleuchtung

Gestern wurde ich von einer Frau hier aus der Firma eingeladen, zu ihr nach hause mitzukommen, ihre Familie kennen zu lernen und hinterher in Jundiaí zu einem In-& Outdoor Weihnachtskonzert zu gehen. Hintergrund war, dass sie Deutsch spricht, aber seit 10 Jahren, als sie in Deutschland war, keine Möglichkeit zum üben hatte. Also wollte sie ein wenig Deutsch mit mir reden…

Erstmal bei der Familie angekommen, habe ich einen kulturellen Unterschied erlebt, den ich zwar schon kannte, aber noch nie in diesem Ausmaß selber gesehen habe: In Brasilien ist es üblich, dass die Kinder noch lange bei den Eltern wohnen bleiben, bzw. dass die ganze Familien unter einem Dach wohnt. So leben dort 7 Leute, früher waren es wohl sogar 9. Das Haus war recht cool, hatte durch sein Ausmaß und den Aufbau aber die Erscheinung eines Hotels 😀

Da der Innenbereich nicht so geschlossen überdacht ist, wie bei deutschen Häusern der Hausflur, schien es so, als ob man dort durch eine Art Hof geht mit vielen Zimmern dran, quasi wie die Zimmer in einem Hotel. Ah schwer zu beschreiben, wenn man das noch nicht erlebt hat, auch wie typischen Pousadas in Brasilien aufgebaut sind. Man könnte es nämlich gut mit so ner Pousada vergleichen.
Auf jeden Fall sehr interessant und riesengroß. Zu essen gab es dann auch reichlich in lockerer Atmosphäre. Ich hätte jedoch vielleicht nicht erwähnen sollen, dass ich noch nie hausgemachte Feijoada (sondern nur im Restaurant) gegessen habe. DAS Nationalgericht. Haha, da die Eltern aus einer Gegend (Minas Gerais) kommen, die sehr für das reichliche Essen und die Gastfreundschaft bekannt ist, erzählte mit der Vater MINDESTENS 10 Mal, dass ich doch am Montag kommen sollte, er würde dann was tolles zu Essen machen.

Noch witziger, dass er immer zu der Tochter sprach, über mich, sie ihm dann sagte, dass ich das doch verstehe, was ich auch tat, und er trotzdem immer wieder mit ihr über mich redete O_o bezüglich des Essens. Und immer wieder „Ja MONTAG kommste dann, né? Ja Montag gibts dann das und das. Ja aber Moooontag kann er doch kommen. Moooontag“ hahaha sehr witzig 😀 wenn auch etwas anstrengend, da ich noch nicht weiß, ob ich Mooooontag Zeit haben werde.

Danach gings dann nach Jundiaí Downtown (Nähe meines Hotels) wo es ein Gratis Weihnachtskonzert zu bewundern gab. Was jetzt daran neu für mich war: Draußen waren 4 Videobeamer aufgebaut, die das Konzert auf der Fassada der Kirche (ohne Leinwand oder ähnliches) übertragen haben. Hinzu kam brasilianische Organisation: Offiziell sollte es um 8 losgehen. Tatsächlich startete es natürlich erst um 20:20. soweit ja noch alles klar. Aber dann als das Konzert losging, ging auch gleichzeitig ein Feuerwerk anlässlich dieses los, sodass man vom Konzert wegen der Knallerei nix hören konnte. Gleichzeitig fuhren dann noch so karnvealszugmäßige LKWs mit brasilianischen Weihnachtsmännerinnen um die Kirche 😀 Ich glaube keiner spricht mit keinem, um irgendetwas abzustimmen 😀 Insgesamt auch seeeehr interessant das Ganze 😉

GD Star Rating
loading...

02. Dezember 2010 von Chris
Kategorien: Der Anfang, Feiertage, Kulinarisch, Persönliche Erfahrungen, Sao Paulo | Schlagwörter: , , , , | Schreibe einen Kommentar